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Ab Sommer 2022: Stoffwindelförderung für Hörstel

In seiner November-Sitzung stimmte der Hörsteler Stadtrat der Einführung einer Stoffwindelförderung in 2022 mit einem Fördervolumen von insgesamt 5.000 € zu.

Ressourcenschutz ist eines der zentralen Elemente der Hörsteler Nachhaltigkeitsstrategie. Ein wichtiges Ziel ist die Reduktion des städtischen Müllaufkommens um mindestens 30 % bis zum Jahr 2025. Eine Maßnahme, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Einrichtung einer finanziellen Förderung sogenannter Stoffwindel-Starterpakete als Müllvermeidungsanreiz für junge Familien. Diesem Vorschlag der Verwaltung stimmte der Hörsteler Stadtrat in seiner Sitzung im November 2021 zu und ergänzte um die Personengruppe "Pflegebedürftige". 

Die Beantragung soll ab Juni 2022 möglich sein. Aktuell werden ein Antragsformular sowie weitere Informationen erarbeitet, die Anfang 2022 hier veröffentlicht werden (voraussichtlich Februar 2022).

Hinweis: Es besteht kein Rechtsanspruch auf Förderung. Die Förderung endet, wenn der Fördertopf für das laufende Kalenderjahr ausgeschöpft ist. 

Mit der Bezuschussung für Stoffwindel-Starterpakete möchte die Stadt den Nachhaltigkeitsgedanken und junge Familien wie auch Pflegebedürftige stärken. 

 

Zum Hintergrund: 

In Deutschland wurden 2019 laut statistischem Bundesamt rund 15.551.000 t Haushaltsabfälle produziert. Das entspricht 187 kg Haushaltsabfällen je Einwohner*in. Mit einem Anteil von 10-15 % bilden Wegwerfwindeln das größte Segment des Restmülls in Deutschland. Ausgehend von einem durchschnittlichen Verbrauch von 5.000 Windeln pro Kind innerhalb von 3 Wickeljahren entsteht knapp 1 t Windelmüll pro Kind.

Wegwerfwindeln bestehen aus einer Hülle aus Plastik und einem Zellstoff-Saugkörper, der häufig einen ebenfalls aus Plastik bestehenden Superabsorber zum Binden von Flüssigkeit enthält. Somit geht ihre Produktion mit einem hohen Verbrauch an fossilen Ressourcen (Erdöl) einher. Ihre relativ kurze Nutzungsdauer von einigen Stunden steht in deutlichem Gegensatz zu ihrer aus dem hohen Plastikanteil resultierenden langen Abbauzeit von ca. 450 Jahren in Gewässern. Eine Trennung der einzelnen Stoffe einer Wegwerfwindel ist nicht möglich. Daher werden sie nach ihrer Entsorgung zusammen mit anderem Restmüll verbrannt, wobei giftige Gase freigesetzt werden.

Stoffwindeln bestehen aus Bio-/Baumwolle, Bambus, Hanf, Wolle, Flanell oder Polyester/Polyester-Fleece. Mit Ausnahme der letzten Variante werden ausschließlich natürlich vorkommende und nachwachsende Ressourcen für die Produktion verwendet. Alle Systeme haben gemeinsam, dass Nutzer*innen sie waschen und wiederverwenden können, wodurch Stoffwindeln über Jahre hinweg verwendet werden können. Die aus natürlichen Materialien bestehenden Windeln zersetzen sich in der Umwelt innerhalb von ca. 4 Jahren (Wolle), können recycelt und dem Ressourcenkreislauf wiederholt zugeführt werden. Somit reduziert sich das Müllaufkommen gegenüber Wegwerfwindeln deutlich.

Diesen Vorteilen gegenüber steht ein generell erhöhter Wasser- und Energieverbrauch für die Reinigung der Stoffwindeln. Die Höhe des Verbrauchs hängt hier stark von den Anwender*innen ab. Einsparungen werden durch das Waschen bei niedrigen Temperaturen (40 °C), mit effizienten Geräten und einem Wassersparenden Waschprogramm erreicht. Zudem verbessert sich die Ökobilanz von Stoffwindeln vor allem bei Nutzung der Windeln für mehrere Kinder. Dies kann auch durch den Verkauf gebrauchter Windeln erreicht werden.

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